Same same, but different...

Veröffentlicht am 16. März 2024 um 16:48

(Hammer)Haie, beinahe Kollision mit einer Schildkröte, Aufregung an Bord und ein Missverständnis (führt zu diesem Tauchprofil)
Am Ende diesmal einige Gedanken über den Umgang untereinander...

Diesmal sind die Gäste in 2 Gruppen gekommen : zuerst 4 Stück um 18h00, und dann 13 um 4h00 in der Früh. Wieder eine große Gruppe aus Italien (9 Personen), die Anderen aus Frankreich, Polen und der Schweiz. Da ich kein Italienisch spreche, habe ich also 8 Gäste in meiner Gruppe.
Sonntag : Nach einen kurzen Nacht also der Check dive, in einem neuen Gebiet, aber Alles gut gegangen. 2. Tauchgang : wow! Fast alles gesehen was es hier zu sehen gibt! Am Anfang ein bisschen Probleme da eine Kundin sehr...besorgt und gleichzeitig misstrauisch ist. Auch ihr Problem ist gelöst worden, und ich habe das erste Mal eine Gruppe erfolgreich auf diesem Tauchplatz geführt! Gleich zu Beginn ein großer Napoleon (Fisch), und kurz danach, 20m vom Riff entfernt, einen recht großen Hammerhai! Auf dem Weg zurück zum Riff und Plateau auch noch eine große Schule Barracuda gesehen, und auf dem Plateau dann noch Blsupunktrochen! Zurück beim Hauptriff (das bis knapp unter die Oberfläche reicht) dann auch noch einen kleinen Weißspitzenruffhai! Um uns noch ein bisschen die Zeit zu vertreiben sind wir dann noch zwischen den Koralkenblöcken herum getaucht - Schildkröte!
Nächster Tag, erster Tauchgang : bei der Fahrt mit dem Zodiak eine Schule mit 20 Delphinen die das Beiboot begleiten! Unter Wasser ; 5 Delphine die zuerst in einiger Entfernung schwimmen,um nach 5 Minuten einen Kreis um uns herum zu schwimmen - mit zirka 5m Abstand! So schade, dass ich als Guide meine Videokamera nicht mitnehmen darf! Auf jeden Fall haben wir dann auch noch eine Schildkröte, Rotfeuerfisch und 2 Großer Papageifische gesehen! Leider Gottes (und Gott sei Dank) gab es auf dem Boot (und nicht UW) einen medizinischen Notfall : ein Kunde wird mindestens für diese Woche, unter Umständen für immer, nicht mehr tauchen. Zufälliger Weise ist einer unserer Gäste Arzt, und wir haben auch mit DAN (die größte (?) Tauch Versicherung) telefoniert, aber der Stress war groß für Alle. Der zweite TG hat dann mit entsprechender Verspätung begonnen, und mit recht viel Strömung ; leider in die falsche Richtung. Und die Entscheidung,am Ende des TG quer über das Riff zurück Richtung Boot, war nicht die Beste meines Lebens, dort gab es nämlich nur vereinzelt kleine Fische und sonst nix. Naja, auf zum 3. TG; geplant waren Schwarze Korallen, geworden ist es Strömung - so stark, dass ein Buddypaar sich entschlossen hat, ohne Kommunikation umzudrehen. Zuvor haben wir noch einen Napoleonfisch gesehen und einen Blaupunkt Rochen, danach habe ich den TG abgebrochen und bin zur Oberfläche aufgetaucht (nach 1 Minute suchen) - gerade wie das Zodiac gekommen ist,ist einer aus der Gruppe (die auf 5m ihren Safetystopp gemacht hat), gekommen und hat gemeint "sie sind wieder da", also ab - und weitergemacht. Interessantes Tauchprofil!! Zurück am Boot ein kurzes Debriefing gemacht : beim Tauchen alles erlaubt (Tiefe, links/rechts), solange ich dich sehe ; oder vorher sagen. So ist auch der Montag vorüber gegangen..
Dienstag hat dann ganz gut angefangen, ich habe einen Hammerhai "gefunden", meine Gruppe war glücklich. Leider sind durch die Erwärmung der Meere einige Korallen abgestorben, ein trauriger Anblick! Einige der Taucher haben beim letzten TG Delphine gesehen, ich habe sie nur gehört - die Sichtweite ist leider mit ca. 20m und vielen Schwebeteilchen nicht besonders!
Mittwoch hat dann ähnlich begonnen, ich habe wieder einen Hai gesehen, aber so weit weg, dass ich mir nicht sicher bin was es für einer war! Die Anderen haben zwar gesehen, dass ich deute und zeige, konnten aber nichts erkennen da sie auch höher waren als ich... Dafür war der Abschluss des TGs sehr nett, mit Lippfischen, Fledermaus Fischen und einem Adlerrochen! Zurück an Bord, beim Frühstück, dann die Nachricht : der Taucher mit dem medizinischen Notfall kann sich nach dem Aufwachen an die letzten 48 Stunden oder mehr nicht erinnern -> Telefonat mit DAN, zurück zum Hafen und ins Spital. Für uns heißt das : 4 Stunden Navigation, 2x Kontrolle durch die Hafenpolizei und heute kein Tauchen mehr, nur Schnorcheln vor der Insel möglich. Und morgen um 04h00 starten die Motoren, damit wir rechtzeitig beim ersten Tauchplatz sind!
Donnerstag : Das mit den Motoren hat funktioniert... Dafür hatten wir einen sehr netten ersten TG mit 3 großen Hammerhaien in ca. 5m Entfernung! Es war ganz interessant: ich bin vom tiefsten Punkt entlang der Riffkante wieder langsam höher gestiegen und habe nochmal zurück geschaut ob ich irgendwo Haie sehe - nix. Also habe ich mich weiter gedreht um zu kontrollieren ob meine Gruppe okay ist, und alle schauen gebannt in eine Richtung ; also drehe ich mich gemütlich weiter - Hammerhai 6m direkt vor mir, auf mich zu schwimmend! Herzschlag und Atemfrequenz steigen sprunghaft! Vorher und nachher auch noch eine große Schule Barracudas gesehen, ca 200 Tiere in einem Kreis! Und auch der 2. TG war sehr schön! In Summe 3 Weißspitzenruffhai, Napoleon und am Schluss noch eine Schildkröte für fast 10 Minuten! Dazu sehr schöne Korallen (weich und hart), und bis 10m auch sehr viele kleine Fische in allen möglichen Farben! Aber der 3., der Dritte, ja, der war auch nett! Gleich am Anfang einen Seidenhai (den dafür aber 2x), wieder Rochen, Boxershrimp, Moränen, Rochen, und mit Sonnenlicht auch sehr schöne Farben!
Freitag, letzter Tag dieser Tour : in der Früh noch einmal mit allen Gästen aus meiner Gruppe getaucht, nicht aufregend, aber schön! 2. TG dann gemeinsam mit Andrea, dem 2. Guide, einen Ausflug gemacht um das Ende eines Plateaus zu finden. Nachdem wir 30 Minuten auf 27m verbracht haben sind wir wieder umgekehrt ; am Weg zurück ist eine Schildkröte fast in uns hinein geschwommen, und am Schluss sind noch Delphine parallel zu uns geschwommen - ein sehr schöner Tauchgang (auch wenn wir die gesamte Luft verbraucht haben, die wir mit hatten). Im Hafen haben wir dann ca. 2 Stunden auf unser Schwester Boot warten müssen, da die Gäste einen gemeinsamen Transport zum Hotel hatten... Auch dabei lernt man etwas über Menschen!

Übrigens : lernen, mit Menschen umzugehen...
Diese Woche war für mich im Zeichen "es Allen recht machen - oder auch nicht". Ich weiß seit einiger Zeit, dass man es nicht Allen recht machen kann. Mindestens eine Person bleibt dabei auf der Strecke, im schlechtesten Fall man selber. Das ist anwendbar in jeder Situation, ob als Dienstleister ggü Kunden, Mitarbeiter und Kollegen, Manager und Team. Es gilt : wenn es mir selber nicht gut geht, kann ich mittel- und langfristig nicht für Andere sorgen. Das ist Alles richtig und gut, nur auch sehr pauschal. In einer konkreten Situation helfen solche Aussagen sehr wenig. Wenn ein Kunde ganz nervös vor dir steht weil etwas mit der Buchung nicht geklappt hat, 10 mal in 5 Minuten fragt warum die Verbindung vom Handy mit dem Internet nicht klappt oder 7 Gäste hintereinander exakt das Selbe fragen (obwohl sie im Kreis um dich herum stehen), dann sind Binsenweißheiten nicht hilfreich. Mir hilft dann mich darauf zu besinnen mich nicht selber stressen zu lassen, sondern methodisch und ruhig auf den Menschen vor mir einzugehen. Es hat wenig Erfolgsaussichten in einer der oben angeführten Situationen zu erklären, dass man das Problem spätestens bei der 2. Wiederholung verstanden hat. Am ehesten hilft, eine Lösung zu präsentieren - und wenn sie 7 mal identisch ist, fällt mir dabei auch kein Zacken aus der Krone. Die Person vor einem hat vor Allem ein Bedürfnis : gehört zu werden. Um dieses Gefühl zu erzeugen, benötigt es etwas Übung und Fingerspitzengefühl. Manchmal muss man detailliert erklären, wie und warum man das Problem lösen möchte / wird. In anderen Fällen reicht "soziales Grunzen": "ja,...... Okay..... M-hmm,.... Verstanden..... " Das darf jeweils nie respektlos oder genervt sein, unterschiedliche Personen haben einfach verschieden Erwartungen an ihre Bedürfnisbefriedigung. Vielleicht bin ich da auch einfach gestrickt, aber mir hilft es den notwendigen Abstand zu waren um a) nicht selber in Gefahr/Überlastung zu kommen und b) zufriedene Gegenüber zu haben. Ich werde da noch etwas drüber nachdenken,mal schauen ob die kommende Woche neue Erkenntnisse bringt! Wie gehst du mit solchen Situationen um?

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