Weiter bis zum Abschluss mit Freediving-Kurs - oder sollte ich Apnoe verwenden? Und: mein Kurs zum "Staff Instructor" startet! Das Bild zeigt mich beim Wrack der Um el-Faroud, im Hintergrund die Luftblasen der Taucher...
Die "Blaue Grotte" ist dann kurzfristig doch "Um el-Faroud" geworden, die beiden Stellen sind aber sehr nah und teilen sich sogar den Parkplatz; bis jetzt bin ich - mit Flaschen - immer per "Unterwasser-Scooter" zum Wrack getaucht, diesmal an der Oberfläche zur Boje geschwommen. Auch von der Wasseroberfläche sieht man das Wrack - groß und schemenhaft die Umrisse, die Aufbauten klar und mit Details. Was man auch "sieht": die Strömung! Unsere "Apnoe-Boje" - ein großer gelber Ring mit einer Taucher-Flagge - war mit einem Seil am Wrack befestigt, und senkrecht nach unten dann unser "Tauch-Seil"; ein sehr helles, fast leuchtendes, orange, mit jeden 5 Meter eine Markierung.
Dieses Mal hatte ich sogar die Ruhe, auf Tiefe einfach kurz zu verweilen, bevor ich wieder an die Oberfläche musste. Dieser Moment ("hang time" genannt) ist schon sehr speziell und einzigartig! Jedenfalls haben wir nicht nur "normale" Tauchgänge gemacht, sondern auch Übungen als "Safety". Der Hintergrund dazu: wenn beim Apnoe-Tauchen etwas passiert, dann normaler Weise auf den letzten Matern zur Oberfläche. Die Druckänderung ist um so größer, je näher man der Oberfläche ist. Daher kommt ein 2. Taucher entgegen, um ca. ab der Hälfte der Maximaltiefe gemeinsam aufzusteigen. Das Schwierige dabei ist natürlich den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann der Safety abtauchen muss. Das ging diesmal aber schon deutlich besser, inzwischen kann ich meine Atmung besser planen und einschätzen. Auf dem Weg zurück haben wir dann noch etwas "neues" gemacht: frei abtauchen zu einer kleinen Höhle (mit vielen roten Fischen), in einer Tiefe von ca. 12 Meter! Das ist eigentlich mein Ziel beim Apnoe-Tauchen: auf 12 bis 20 Meter ein paar Minuten verbringen zu können...
5. Kurstag : ab in*s Pool! Um bei Molchanov die erste Stufe ("Wave 1") abzuschließen, muss man im Pool auch ein paar Übungen machen; und zwar: 1:30 Minuten statisch die Luft anhalten und 35m Streckentauchen. Zuerst haben wir - wie jedes Mal - mit Entspannungsübungen begonnen, ehe wir in das Kinderpool (40cm Tiefe) gegangen sind. Da Wasser Wärme wesentlich weniger speichert mit Anzug! Geplant waren 2 Vorbereitungsübungen, bevor die 1:30 in Angriff genommen werden sollten. Um sicher zu stellen, dass alles gut ist, hat man auch bei dieser Übung immer einen 2. dabei, der nach einer gewissen Zeit anfängt immer wieder nach einem Zeichen zu fragen. Es genügt dabei einen Finger zu heben, alles Andere ist eine zu große Muskelbewegung die Energie verschwendet, also die Zeit unter Wasser verkürzt. Und es gibt eine eigene Technik fürs Auftauchen - dabei denkt das Gehirn, man ist schon fertig, in Wahrheit braucht man aber noch weitere 5 bis 10 Sekunden, bis man tatsächlich Mund und Nase aus dem Wasser hebt. Spannend war übrigens, dass - für mich zumindest - das Luftanhalten einfacher fällt, wenn die Ohren nicht im Wasser sind. Auf jedem Fall war mir nach 2:30 Minuten bei der 2. Aufwärmrunde etwas langweilig, daher habe ich dann abgebrochen...
Weiter zum Streckentauchen im 25m Pool: zuerst ein paar Übungen um z.B. das korrekte Gewicht fürs Gleiten unter Wasser zu ermitteln - bei mir mit 2 geteiltem Anzug: 4kg; Übungen für die Wende, und die korrekte Haltung sowie Technik... Um Technik und Position zu üben, zuerst nur 25m getaucht. Ich muss gestehen, ich bin es nicht gewohnt mit den Bodenmarkierungen im Schwimmbad zu arbeiten, daher bin ich tatsächlich erschrocken, als das "T" unter mir vorbei geglitten ist! 35 Meter also: eine Länge, und dann nicht ganz die Hälfte zurück. Das interessante dabei ist wieder, diesen einen Punkt zu finden zwischen Kraft (= Geschwindigkeit) und Energieverbrauch (= Dauer). Auf jeden Fall habe ich mich gut gefühlt, und bin daher 2 ganze Längen getaucht! (diese 2 Ergebnisse sind übrigens die Kriterien für die "Wave 2") Zum Abschluss haben wir dann noch eine Übung für das Pool gemacht: 25m tauchen, 25m Rückenschwimmen, 30 Sekunden Pause - und von vorne! Nach der 10. Wiederholung haben wir das dann beendet! Somit war auch der Pool-Teil abgeschlossen.
Letzter Kurstag: Rettung eines anderen Tauchers! Zurück nach Cirkewwa, diesmal zum Tugboat Rozy - soweit zumindest der Plan. Leider war die Strömung so stark, dass wir unsere Apnoe-Boje an der Markierungsboje befestigt haben, nur haben wir dadurch das Wrack nicht gesehen! (liegt von der Boje aus gesehen etwas in Richtung Land, die Strömung war aber parallel dazu). Mit uns - meinem Lehrer und mir - waren noch 2 andere Schüler mit, allerdings für einen Wave 2 Kurs. Für mich also: Rettung eines anderen Tauchers aus 10m Tiefe - dabei ein großer Unterschied zum Flaschentauchen: bei Apnoe kommt man von der Seite und klemmt das Opfer zwischen die Ellenbogen ein, beim Flaschentauche fasst man mit dem Arm von hinten herum. Diesmal gab es zum Schluss einen Bogen auf ca. 12 - 15m Tiefe, da ich nicht anstreifen wollte bin ich also auf fast 17m durchgetaucht! Ein schöner Abschluss für einen gelungenen Kurs!
Aber ich bin ja nicht nur hier um Spaß zu haben, ich will ja auch etwas lernen! (Also abgesehen von TecDive und Apnoe...) Daher: erster Tag der Ausbildung zum Staff-Instructor (SI)! Malta ist zwar eine relativ kleine Insel, trotzdem gibt es Stau im Frühverkehr... In Sliema dann mit Chris, meinem Course Director (CD) aus NRW, getroffen. Sehr nett, mit Kaffee aber ohne Kuchen, dann den Vormittag mit Bestimmungen und Einstellungen verbracht, und nächste Woche geht es weiter mit: Qualität der Beurteilung - ich freue mich schon!
Bevor es aber soweit ist, kommen morgen wieder Bekannte zum Tauchen, ganz normal mit nur einer Flasche!
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