19 Lehrtauchgänge mit 23 unterschiedlichen Kunden, 2 „Fun“ Tauchgänge am Wrack und eine heftige Diskussion zwischen den Kollegen und dem Chef. - Foto ist vom Wrack der Marianna.
Montag (17.7.23) : Angefangen hat die Woche mit dem Open Water Kurs für 3 Schweizer; eine Mutter mit ihrem Sohn plus die Tochter einer befreundeten Familie. Die Kinder sind 10 und 12 Jahre alt, und sehr unterschiedlich vom Charakter, aber alle interessiert am Tauchen! Der Plan war, alle Übungen (CW, „confined water“ – „Schwimmbadähnliche Umgebung“) sowie den 2. Freiwassertauchgang (OW, „open water“) heute abzuschließen – und das hat auch ganz hervorragend geklappt! Am Nachmittag war dann noch eine Familie aus den Niederlanden da die DSD („Discover Scuba Diving“, „Schnuppertauchen“) gemacht haben, das war mein erster Tauchgang mit meinem Kollegen aus Tschechien – alles sehr gut geklappt!
Dienstag : leider hat sich die Mutter aus der Schweiz eine Verkühlung eingefangen, sodass ich heute den Kurs nur mit den Kindern fortsetzen konnte. Am Programm war der kontrollierte Notaufstieg („CESA“, controlled emergency swimming ascend), der hat mit beiden Kindern gleich beim ersten Mal funktioniert! Und damit war dann auch OW3 (von 4 benötigten Tauchgängen) erfolgreich abgeschlossen. Leider habe ich auf dem Weg von der Boje für den Notaufstieg zurück zum Strand meine Tafeln (wo alle Übungen aufgelistet sind) verloren! Meine Mittagspause habe ich daher verwendet um, nur mit Flossen, Anzug und Brille) sie zu suchen – und zu finden! Am Nachmittag hat dann eine AOW (adwanced open water) Kurs begonnen, wieder mit Schweizer Beteiligung! Vater und Sohn sowie ein Österreicher sind also mit mir ins Wasser für „Tarierung in Perfektion“ (PPB, peak performance buoyancy) und um 16h00 Orientierung (navigation) zu üben. PPB ist aus meiner Sicht eine der Grundfertigkeiten für jeden Taucher, egal ob ich ein Foto machen möchte, Lebewesen beobachten oder durch ein Loch im Riff schwimmen möchte – wenn ich meine Tarierung nicht beherrsche, wird das Alles zum Glückspiel.
Mittwoch : weiter mit dem AOW und 4-5 Beaufort Windstärke – ab zum Tieftauchgang! Wenn man schon am Boot die Maske aufsetzt, dann weiß man: starker Wind und große Wellen! Der Tauchgang selber war dann sehr nett, der mitgebrachte Tennisball hat sich wie erwartet verhalten (Druck in Tiefe…), und die Lampe hat sehr schön das Ausfiltern der Farben mit fortschreitender Tiefe verdeutlicht. „Suchen & Bergen“ hat dann den Nachmittag ausgefüllt, ehe es für mich noch mit 2 DSD und meiner portugiesischen Kollegin (angehende Meeresbiologin) zum letzten Tauchgang des Tages ging.
Donnerstag : Ein schöner Start in den Tag! 2 Kinder (8 und fast 10 Jahre) haben den „Bubblemaker“ bei mir gemacht – übrigens die Geschwister der OW-Schüler aus der Schweiz! Maximaltiefe ist 2m, und dabei sieht man schon viele Fische und andere Tiere! Die Energie, die dabei von den Kindern kommt ist wirklich sehr schön! (selbst wenn sie denselben Fisch zum 3. Mal zeigen.) Das nächste Mal im Wasser war dann nicht so entspannt: 7 DSD mit 2 Assistenten, das ist Stress! Während den Übungen haben 2 Kunden abgebrochen, sodass wir dann mit 5 Teilnehmern den Tauchgang beenden konnten. Den Nachmittag hatte ich dann frei – dafür war um 8h ein Nachttauchgang geplant – Abschluss vom AOW! Einige Zeit mit einem Oktopus gespielt, und sonst die Ruhe im Meer genossen; ein guter Abschluss!
Freitag : wieder zurück beim Wrack der Marianna! Diesmal mit einem Kunden der vorher seinen DSD gemacht hat, daher Maximaltiefe 12m – und das ist sehr beeindruckend! Ich finde es immer wieder faszinierend wie das Wrack aus dem Blau heraus „auftaucht“ – zuerst sieht man nur einen dunklen Fleck, dann werden die Konturen immer klarer, und am Schluss sieht man das ganze
Schiff vor sich, einfach beeindruckend! Wenn man so etwas sieht bei seinem 2. Tauchgang im ganzen Leben – unvergesslich! Das ist einfach schön, anderen Menschen dieses Geschenk geben zu können, einer der Gründe warum ich meinen Beruf liebe. Während der letzten beiden Tage haben die 2 OW-Kinder aus der Schweiz mit Niko, dem Besitzer der Tauchschule, ihren Kurs abgeschlossen, daher durfte ich sie dann beim „Mittagstauchgang“ ebenfalls zum Wrack begleiten – ihr erster Tauchgang nach dem Kurs! Als „junior open water diver“ sind sie auf 12m beschränkt (solange sie jünger als 12 Jahre sind, bis 14 auf 21m bzw. je nach Ausbildungsstand). Bei diesem Tauchgang haben wir auch eine Schule von Barrakudas gesehen – ein tolles Erlebnis! Am Nachmittag (übrigens mein Tauchgang Nummer 600) hatte ich dann wieder einen Bubblemaker. Dummerweise habe ich eine Ersatzmaske vergessen, und da nach 15 Minuten das Band gerissen ist, war ich dann weitere 15 Minuten ohne Maske unterwegs! (Das Maskenband der Kindermaske ist gerissen, daher habe ich meine Maske zur Verfügung gestellt.)
Samstag : Vormittag frei! Keine Kurse, Boot voll besetzt, ich konnte ausschlafen! Allerdings auch nur so lange, bis ein Abfallrohr, das durch mein Studio verläuft, angefangen hat zu tropfen… Plus: heute war der letzte Tag von einer niederländischen Kollegin, die hier ihren Assistent Instructor gemacht hat! (AI ist eine Zwischenstufe vom Divemaster zum Tauchlehrer – darf z.B. selbstständig Bubblemaker durchführen, und Übungen im Freiwasser anleiten, aber nicht die Beurteilung vornehmen – also ob die Durchführung der Übung entsprechend der Erfolgskriterien war.) Den Nachmittag habe ich dann angefangen mit DSD, gefolgt von einem weiteren Bubblemaker – diesmal mit Ersatzmaske! Und das war gut – ich habe wieder meine Maske hergegeben und bin dann mit dem Ersatz weiter getaucht… Nachdem alle Kunden des Tages den Shop verlassen hatten, gab es noch eine heftige interne Diskussion. Hintergrund ist, dass wir im Augenblick mindestens einen Tauchlehrer zu wenig haben, und daher alle mehr arbeiten müssen als geplant; und das auch noch in der Hochsaison wo es sowieso viel zu tun gibt, selbst wenn wir voll besetzt wären. Wenn man dann noch Probleme in der Kommunikation dazu mischt, ergibt sich daraus leicht eine explosive Stimmung. Eigentlich war geplant, dass wir dann alle gemeinsam mit unserem frischen AI zu einem mexikanischen Restaurant gehen, kurzfristig wurde das dann aber auch Pizza und Bier geändert – auch sehr nett! Der Abend (ohne Chef) war auch für uns als Team sehr wichtig und gut, langsam wachsen wir zusammen und verstehen uns immer besser.
Sonntag : Wieder ein Tag im Zeichen der Schweiz, wieder ein OW. 3x im Wasser, alle CW1..5 plus direkt anschließend OW1 bzw. OW2 absolviert – ein großes Arbeits- und Informationspensum, daher am Abend dann auch sehr müde ins Bett gefallen.
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