Schon wieder fast drei (3!) Wochen um! Hier also die kurze Zusammenfassung: ich habe Blue Fin Divers verlassen, war einen Tag arbeitslos und dann kurz selbstständig, bin umgezogen und arbeite jetzt in einer anderen Tauchschule bis zum Saisonende (zumindest geplant). FOTO: Rückwärtsrolle vom Boot ins Wasser
Lange Version: Audrey und Thomas – meine Kollegen aus Frankreich – hatten schon länger gekündigt und sind am 7.7. abgereist, waren aber noch die ganze Zeit im Staffhaus. Die ganze Situation hat mich in meinem Entschluss gefestigt, ebenfalls meine Arbeit bei Blue Fin Divers zu beenden, was ich auch am 30.6. gemacht habe. 1.7. war ich noch dort arbeiten, aber am 2.7. war ich arbeitslos. Da ich die Insel wirklich schön finde, und meine Kollegen – NICHT das Management – ins Herz geschlossen habe, beschloss ich also, mir eine andere Arbeit zu suchen, immer mit der Option: wenn es nichts wird, kann ich zurück nach Österreich oder Deutschland gehen und mir die weiteren Schritte dort überlegen. Daher bin ich zuerst zu einer Tauchbasis in der Nähe von Chora („Naxos Town“) gefahren, die waren aber leider schon vollständig. Da eine weitere Tauchbasis – die mitten in den Bergen liegt – an dem Tag geschlossen hatte, bin ich zur „unmittelbaren Konkurrenz“, ca. 500m entfernt von Blue Fin, gegangen, um dort nachzufragen. Und wie der Zufall es will: dort war ebenfalls gerade ein Paar (ebenfalls aus Frankreich) dabei, die Basis zu verlassen! Stellt sich allerdings die Frage: warum gehen sie? Ihre Geschichte klang sehr ähnlich wie die von Audrey und Thomas, daher war ich etwas skeptisch, mich dort zu binden. Aber: Nikos (der Inhaber und Chef von Nima Diving) hat mir die Möglichkeit geboten, probeweise auf Honorarbasis zu arbeiten. Daher: auf in die Selbständigkeit! Großer Vorteil: ich bin nur für meine Tätigkeiten verantwortlich, muss also nicht das WC putzen oder den Boden trockenwischen. So habe ich für eine Begleitung einer DSD Gruppe („Schnuppertauchen“) € 50,- auf die Hand bekommen, für 2,5 Stunden Aufwand durchaus gut! Auch klar, dass das ein „Lockangebot“ war… Da ich mich ganz gut mit Allen verstanden habe, war der nächste Schritt: ein Open Water Kurs mit einer Kundin, in 3 Tagen. Auch das war sehr gut, sowohl von der Schülerin als auch von der Basis. Und € 200,- in der Tasche mehr war natürlich auch willkommen! Allerdings: am 2. Kurstag habe ich eine Nachricht bekommen, dass ich bis zum Abend die gemeinsame Unterkunft verlassen muss, da neue Tauchlehrer kommen. Erst nach meiner Nachricht: „ich kann ja eine Nacht bei einem Kollegen in einem anderen Zimmer schlafen“ kam dann der wahre Grund: „du arbeitest bei der Konkurrenz, du musst raus“. Wie gesagt: ich mag meine Kollegen sehr, aber der Managementstil lässt doch vieles zu wünschen übrig. Nach einem kurzen Gespräch mit Niko war dann klar: solange er keinen neuen fixen Tauchlehrer hat, kann ich das Studio von den (inzwischen abgereisten) Paar übernehmen. Ein großes Zimmer – Einzelbett plus Doppelbett – mit Kochgelegenheit, Kühlschrank, relativ großem Nassbereich und einer kleinen Terrasse im halben Untergeschoß, inklusive WiFi nur für mich! Also: nach meinem Kurs in die alte Unterkunft, alles gepackt, Wäsche noch einmal gewaschen, und umgezogen! Schön war dabei, dass meine Kollegen gemeint haben: „du bist jederzeit für einen Kaffee willkommen!“. Lustig: ich bin nächsten Tag in der Früh tatsächlich für einen Kaffee gekommen, und 3 Minuten später ist „zufällig“ der Junior-Chef mit seinem Scooter gekommen, hat mich gesehen und ist – ohne ein Wort – wieder weggefahren! (Soweit ich weiß, war das das erste und letzte Mal das Hugo in der Früh vorbeigeschaut hat.) Meine Kollegen haben das dann geklärt, woraufhin Soto (inzwischen ein guter Freund, mit dem ich viel Zeit im Krankenstand verbracht habe) gesagt bekommen hat, er solle mich nicht wieder einladen! Was er übrigens sehr konsequent ignoriert. Zum Abschluss vom Open Water Kurs konnte ich meine Schülerin auch noch von den Vorteilen von EAN („Enriched Air Nitrox“) überzeugen, sodass ich auch einen Folgekurs hatte! Einen freien Tag dazwischen habe ich genutzt, um den Berg Zeus zu besteigen; der höchste Berg der Kykladen. 1003 (bzw. 1004, abhängig wem man Glauben schenkt) Meter über dem Meer, mit einer tollen Sicht über fast die gesamte Insel. Irgendwann in dieser Zeit hat mich Nikos auch zur Seite genommen und gemeint: „es ist Alles gut, es wäre nur besser, wenn ich fix beim ihm arbeitete. Es sind verstärkte Kontrollen der Finanzpolizei angekündigt, und wenn ich dann nicht alle nötigen Dokument vorweisen kann, sind die Strafen sehr hoch.“ So kam es, dass ich jetzt wieder fix angestellt bin, diesmal aber offiziell mit einer ganzen Stelle und nicht, wie vorher, nur mit 50%. Da ich im Augenblick der einzige Tauchlehrer (neben Nikos) bin, habe ich bis jetzt noch 2 weitere Open Water Kurse, einen Advanced Open Water und einige DSD gemacht. Alle anderen Mitarbeiter sind entweder Divemaster (DM), DM-Kandidaten (also in Ausbildung), und eine Kollegin macht gerade den „Assistant Instructor“, das ist ein Zwitter zwischen DM und Tauchlehrer.
Zusammengefasst (TL/DR): ich fühle mich wohl wo ich jetzt bin!
Nachtrag:
1.) wenn Niko einen zusätzlichen Tauchlehrer findet, werde ich das Zimmer nicht mehr alleine haben.
2.) ich werde das Motorrad kaufen
3.) inzwischen ist ein weiterer DM-Kandidat im Staffhaus von Blue Fin eingezogen, sowie 2 Tauchlehrer aus Chile – und ich verstehe mich weiter sehr gut mit Allen!
4.) Um ein Bankkonto zu eröffnen benötige ich die Freigabe durch den GM, der allerdings den ganzen Tag in einer Konferenz war, daher muss ich in 2 Tagen (Wochenende) noch einmal für 5 Minuten nach Chora fahren.
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