Zuerst so viel Stress, dass ich nicht dazu komme meinen Blog zu schreiben, und dann genau das Gegenteil... Die Fotos sind übrigens im Abstand von 6 Wochen entstanden - schlechtes Wetter gibt es auch hier, aber das ist nicht die Aussage die ich treffen wollte!
WOW – die Zeit verfliegt! Und ich habe keine Zeit gefunden meinen Blog aktuell zu halten.
Daher hier die Zusammenfassung der letzten 3 (!) Wochen:
ich habe seit 2 Wochen einen Zimmergenossen (Kellner im Cafe/Bar von Blue Fin Divers, Kostas)
ebenfalls seit ca. 2 Wochen ist ein Paar aus Frankreich da – beide Tauchlehrer (TL), ein paar Wochen länger als ich (Audrey & Thomas aus Korsika)
und seit einer Woche sind noch 3 weitere Tauchlehrer im „Staff-Haus“ eingezogen; ein Paar (Italien, 5 Jahre TL/Polen, 15 Jahre Erfahrung) und ein Grieche (Gio & Ted sowie Sotos, übrigens seit 8 Jahren Tauchlehrer)
Sotos hat am 28.5. angefangen zu arbeiten, Audrey & Thomas am 1.6., Gio & Ted fangen am 15.6. an…
Sotos hat auch noch ziemlich den gleichen Humor wie ich und wir verstehen uns sehr gut, das tut mir als Person sehr wohl!
Die letzten Wochen waren für mich nämlich recht anstrengend. Das oberste Gebot in dieser Tauchbasis lautet nämlich: die Zeit effizient nutzen! Grundsätzlich kommt mir das mit meiner Vergangenheit sehr entgegen, als ehemaliger Berater bin ich auf Effizienz getrimmt. Allerdings war mein Augenmerk auch sehr stark auf Teamentwicklung und die sozialen Aspekte gerichtet. Hier muss ich mich sehr daran gewöhnen, nicht zu viel mit den Kunden zu sprechen – vor Allem wenn der Boden aufgewischt werden will, die Ausrüstung gewaschen oder die Flaschen gefüllt werden wollen! (Selbst wenn noch 3 andere Kollegen verfügbar sind.) Die Situation ist für mich also auf mehreren Ebenen eine große Herausforderung. Dazu kommt: ich habe mit 49 Jahren beschlossen, einen neuen Beruf zu lernen, meinen Lebensstil zu ändern und meine gesamten Umstände rundherum so zu sagen „über den Haufen geworfen“… Und ich brauche als Person immer noch sehr viel Bestätigung von außen – zumindest grundsätzlich. Ich weiß, dass ich ein guter Tauchlehrer bin – wenn ich eine Verbindung mit meinen Schülern herstellen kann. Das ist aber nicht genug, um in einer Tauchbasis erfolgreich zu sein. Dort zählen Punkte wie „Teamplayer“ (kein Problem bei mir), „Selbstorganisation“ (meistens auch kein Problem) oder „Befolgen von Anweisungen“ (da wird es kompliziert, vor Allem wenn ich den Sinn nicht sehe) genau so viel. Und seit 3 Tagen bin ich noch dazu im „Krankenstand“ – irgendein Tierchen hat mich gebissen/gestochen, und zwar in der Knöchelgegend. Leider hat sich das entzündet, und weil bei der Achillessehne wenig Platz ist, ist die Schwellung über den Auenknöchel nach vorne gewandert. Immerhin ist inzwischen der erste Tag, den ich bis jetzt (Nachmittag) ohne Schmerzmittel überstehe. Das heißt aber: 2 unterschiedliche Antibiotika (+ Magenschutz), sowie abwechselnd entzündungshemmende Salbe und Spray. Und weil es gerade auch noch regnet, habe ich in einigen Spielen am Tablet einen neuen Rekord aufgestellt…
Jetzt sitze ich also in Griechenland, Anfang Juni, mit langer Hose, Pullover und geschwollenen Knöchel und denke über meine Entscheidungen nach. Und komme zum Schluss: ich würde es wieder machen! Allerdings wahrscheinlich nicht in Mexiko – 6 Stunden Zeitunterschied sind einfach ein Hindernis, um in gutem Kontakt zu bleiben (Wien steht in der Früh auf – Mexiko schläft noch; Mexiko steht auf – Wien arbeitet; Wien kommt nach der Arbeit nach Hause – Mexiko arbeitet; Mexiko kommt nach Hause – Wien schläft schon; Mexiko geht schlafen – Wien schläft noch…, da sind 12 Stunden wesentlich einfacher zum Telefonieren.) Allerdings sind 28° Wassertemperatur schon auch sehr nett! 😊Natürlich gibt es auch Schattenseiten: bin ich manchmal einsam? Ja, natürlich. Habe ich mir den Job als Tauchlehrer anders vorgestellt als den Boden 20-mal am Tag mit einem breiten Wasserabzieher zu trocknen? Ja, ganz sicher! Möchte ich mehr Zeit haben, um mit meinen Kunden eine Verbindung aufzubauen, sodass sie gerne zu mir (und nicht zur Tauchbasis) zurückkommen wollen? In vielen Fällen: ja! Kann ich aus Alledem etwas für mich lernen – ich hoffe doch! Einerseits: Bestätigung aus mir selbst ziehen und unabhängiger werden von externen Rückmeldungen – noch dazu, wenn ich sowieso keinen Einfluss auf die Stimmung des Gegenübers habe. Andererseits: ich lerne dazu, was ich in Zukunft möchte, und was nicht! Ich bin mir im Augenblick absolut nicht sicher, ob ich nächstes Jahr hierher zurück kommen möchte…. Außerdem genieße ich die Gesellschaft von teilweise sehr erfahrenen Tauchlehrern (15 und mehr Jahre Erfahrung), und auch die Kollegen mit weniger als einem Jahr Erfahrung sind sehr hilfreich, da ich durch sie erinnert werde: ich muss (und kann!) nicht Alles wissen!
Update (7.6.) : Ich war gerade wieder im Spital; der Doktor dort hat gemeint: „Ja, ist eine Zyste, müssen wir öffnen und ausdrücken!“ Daher habe ich wieder eine offene Wunde und weitere 4 Tage „Tauchverbot“ (bzw. bis die Wunde geschlossen ist + 1 Tag). Und wieder eine andere Creme zum schmieren. Dafür habe ich die letzten Tage auch für intensive Gespräche mit Soto, Gio & Ted genutzt – das war auch gut für meine psychische Gesundheit. Und: da ich keine Antibiotika mehr nehme darf ich wieder in die Sonne und ein Bier trinken! Nebenbei nutze ich die Zeit, um alle WIFI-Kennwörter der Cafés in der Umgebung zu erkunden, ein Cappuccino kostet ca. €3,50… Á pro pos. Geld: ich bekomme mein Gehalt teilweise bar ausgezahlt, also ca. 90/10 (bar/Banküberweisung); ich bin mir auch sicher es gibt dafür einen Grund – aber eigentlich ist das auch egal….
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