Kurse, Erkundung der Insel, und Kurse, und... im Bild die Schildkröte (Unechte Karett; lat. Caretta caretta) vom Tauchgang am Donnerstag.
Montag (1.5.23) – Juhuu, ein Advanced Open Water Kurs (AOWD)! Dachte ich zumindest… Aber der Reihe nach. Schon Sonntagabend hatte ich die Information: ich mache morgen (also Montag) einen AOWD. Das Bedeutet: Ein Tieftauchgang (über 18m tief), ein Tauchgang mit „Navigation“ zum Thema (natürliche Navigation, Navigation mit dem Kompass, Entfernungen abmessen und in Folge abschätzen…), sowie 3 weitere so genannten „Adventure dives“. Diese können aus allen bei PADI (und der durchführenden Tauchschule) angebotenen Spezialkurse sein. In Mexiko war das meistens Strömung, Peak Performance Buoyancy (PPB) und Wrack oder Fish-ID. PPB ist ein Spezialkurs, der die Kontrolle über die eigene Tarierung in den Mittelpunkt stellt, da das eine der wichtigsten Eigenschaften beim Tauchen ist. Man spart Luft, wenn man horizontal im Wasser „liegt“ und nicht mit den Flossen zusätzlich zum Vor- auch noch Auftrieb erzeugen muss. Wenn man „bewegungslos“ am Fleck verharren kann, lassen sich Fische, Garnelen und andere Tiere leichter beobachten, da sie nicht durch hektische Hand- oder Flossenbewegungen verscheucht werden. Auch beim Fotografieren und Filmen ist es einfacher, sich voll und ganz auf das Motiv konzentrieren zu können, statt darum kämpfen zu müssen an einer Stelle zu verweilen. Und bei einem Wrack – womöglich mit scharfen, aber rostigen Kanten, ist es auch klar ein Vorteil, wenn nicht sogar eine Voraussetzung, die eigene Tiefe und Orientierung praktisch automatisiert kontrollieren zu können. Hier in Agios Prokopios können wir zwar kein Strömungstauchen anbieten, dafür aber z.B. „Underwater Imaging“ und Nachttauchen. Auch beim Nachttauchen ist die Auftriebskontrolle sehr hilfreich, da dabei die peripheren Informationen über die aktuelle Tiefe bzw. deren Veränderung fehlt. Zurück zu diesem Montag: der AOWD-Kunde war sich sicher: er möchte U/W Imaging und Nacht- oder Wracktauchen. Unser Vorschlag daher: wir starten mit PPB, 2. Tauchgang (TG): Navigation, 3. TG: Nacht. Gefolgt am Dienstag mit Tieftauchgang an einem Wrack (der würde aber nur als Tieftauchgang zählen, die Kombination von 2 Typen in einem TG ist leider nicht zulässig). Abgeschlossen dann mit einem Foto-TG am Graviera-Riff mit schönen Höhlen zum durch Tauchen. Das war zumindest der Plan, auf den wir uns geeinigt haben. Allerdings habe ich die ersten 20 Minuten des ersten Tauchgangs – also PPB – damit verbracht, die Lage und Stabilität des Studenten im Wasser sicher zu stellen. Und da haben wir noch keine Übungen gemacht! Nachher wurde dann klar: bis jetzt ist er mit maximal 3mm Anzügen im Wasser gewesen, also immer mehr als 27°C! Hier waren es ein 7mm Ganzkörper-Anzug plus ein 3mm Shorty (also „kurz“) darüber! Und das Ganze bei 19°C! Es war also nicht nur die Umstellung der Temperatur (Stressfaktor 1) und damit ein dickerer / steiferer Anzug (Stressfaktor 2), sondern auch noch wesentlich mehr Gewichte (Stressfaktor 3) als gewohnt (dickeres Neopren hat mehr Lufteinschlüsse und daher mehr Auftrieb als dünnes)! Dazu sind noch ganz andere Lichtverhältnisse (helles, blaues Meer mit vielen Farben vs. dunkles, „trübes“ Mittelmeer) mit wesentlich weniger Fischen als gewohnt dazu gekommen (Stressfaktor 4 & 5)! Und das sind nur die Stressoren, die mir jetzt einfallen … Jedenfalls waren die Übungen dann auch nicht sehr erfolgreich. Übungen: tauchen durch einen Hula-Hop Reifen; ein im Sand stehendes Gewicht mit dem Kinn oder dem Atemregler umstoßen, ohne dass dabei der Boden berührt wird; oder eine Drehung um die eigene Längsachse. Daher habe ich mich zuerst mit dem Tauschulbesitzer besprochen und dann zu 3. weitere Optionen besprochen. Schließlich haben wir uns geeinigt: wir gehen weiter Richtung AOWD, allerdings werde ich auch bei den anderen Tauchgängen den Trimm, die Lage im Wasser und die Kontrolle des Auftriebs weiter üben. Daher: 2. TG: Navigation. Die dabei benötigten Übungen (z.B. „natürliche Navigation“, „Kompassnavigation“ oder „Zeit- und Distanzabschätzung“) habe gut funktioniert. Die Tarierung war ebenfalls wesentlich besser, aber nicht gut genug für die weitere Zertifizierung. Daher war ich das erste Mal gezwungen einem Schüler zu sagen: „Du bist noch nicht so weit, und in der Zeit, die wir zur Verfügung haben, kann ich dich nicht auf das benötigte Niveau bringen“. (Hintergrund: der Kunde reist Mittwoch wieder ab.) Keine einfache Situation, aber notwendig – schließlich sind hier auch Überlegungen bezüglich Sicherheit (des Tauchers und seiner Tauchpartner) immer zu berücksichtigen. Der Montag war also ein Tag an dem ich viel gelernt habe!
Dienstag – kurzfristig frei! Daher: mit dem Bus (€ 2,- pro Richtung) nach Chora (bzw. „Naxos City“) gefahren um dort…zum Friseur zu gehen! (war ehrlich wieder an der Zeit.) Aber natürlich bin ich auch durch die Altstadt gegangen, mit engen, kleinen Gassen, die Häuser dicht aneinander gedrängt… Einfach eine sehr nette Stadt – vor Allem sobald man die asphaltierten Straßen verlässt! Und beim Tempel des Apollos war ich auch noch! (Fotos unter „Umgebung“ zu finden…)
Mittwoch – noch immer/schon wieder: frei! Heute habe ich meine Zeit genutzt, um ein bisschen die Unterkunft zu verbessern, z.B. die Terrasse von wild wucherndem Grünzeug befreit – und ich weiß seit heute auch, dass der Fußweg zum Flughafen für mich (ohne Gepäck) knapp mehr als 30 Minuten in Anspruch nimmt!
Donnerstag – Wieder ein Refresh am Haus-Riff! Sehr spannend, vor Allem im Vergleich zu Montag! Meine Kundin hat 2020 den „Scuba Diver“ gemacht. Das ist der „kleine Bruder“ vom OWD. Damit darf man weltweit tauchen, allerdings nur in Begleitung eines DM (oder höher), und nicht tiefer als 12m. Seit ihrer Ausbildung war sie nicht mehr tauchen – d.h. sie hat bis jetzt 2 Tauchgänge gemacht, und zwar die während ihrer Ausbildung. Und: nach den Basisübungen (Regler aus dem Mund nehmen und wieder zurück, Maske fluten und entwässern und andere) sowie ein paar kleinen Korrekturen zur Schwimmlage und -technik haben wir in Summe 40 sehr entspannte Minuten im Wasser verbracht! Anschließend gleich weiter mit dem Boot zu einem (auch für mich) neuen Tauchplatz: Calypso! Für meine Kundin: der allererste Bootstauchgang! Und auch hier: nach ganz kurzer Unsicherheit bei der Rolle rückwärts und trotz leichter Strömung: sehr schöne 40 Minuten! Viele verschiedene Fische, Seeigel, Schwämme und noch andere Lebewesen plus einige antike Amphoren haben die Zeit wie im Flug vergehen lassen! Zurück am Strand dann die Info: „Markus, Hugo und du ihr geht jetzt noch gleich mit 2 DSD ins Wasser!“. Sehr fein, heute ist mehr los als die letzten Tage! Wir sind also mit 2 Jugendlichen praktisch gleich wieder zurück – und der Vater hat uns mit Anzug, Brille und Flossen an der Oberfläche schnorchelnd begleitet! Nicht nur dass die beiden Geschwister nach ca. 10 Minuten „frei“ getaucht sind, wir haben auch noch eine Schildkröte (Bild der Woche) gesehen! So ein Erlebnis ist immer toll, wenn das beim allerersten Tauchgang gleich dabei ist – nicht zu übertreffen! Heute war also ein sehr schöner (und erfolgreicher!) Tag!
Freitag – „eigentlich“ ein ruhiger Tag… „eigentlich“ heißt ja meistens: „nicht wirklich“… Also: heute waren nur 2 DSD (Mutter und Tochter aus Kanada) als Kunden geplant; die Änderung dabei: ich habe den Tauchgang geleitet während Hugo (einer der Teilhaber und Tauchlehrer von Blue Fin Divers Naxos) assistiert hat. Ich habe genug DSD gemacht, um zu wissen was passieren kann und selbst in einer „Prüfungs-“Situation (so ist es mir auf jeden Fall vorgekommen) weiß ich ganz gut, was ich tue. Der Unterschied zu Mexiko ist, dass wir hier am Anfang nur ca. 1,5m Wasser über dem Riff haben, in Mexiko waren es meistens 7 bis 12m. Wenn ich also versuche wie gewohnt 2m über dem Riff rückwärts zu schwimmen, so müsste ich einen halben Meter über dem Meer schweben. „Verkehrt“ tauchen damit man die Kunden ständig im Blick hat, und sofort eingreifen kann, wenn es nötig sein sollte. Normalerweise schwimme ich in dieser Situation („wenig“ Wasser über mir) seitlich, dabei fällt es mir leichter meine Tiefe und Richtung im Flachwasser besser zu kontrollieren. Aber da Hugo mit war, wollte ich Alles perfekt machen und habe mir damit ein Bein gestellt. Die Kunden sind trotzdem nach knapp 50 Minuten mit einem Lächeln wieder aufgetaucht. Was ich an dieser Tauchschule sehr schätze: das anschließende Gespräch verlief sehr positiv und im gegenseitigem Verständnis – etwas was ich in Mexiko vom Management schmerzlich vermisst habe.
Samstag – heute und morgen habe ich aus persönlichen Gründen frei genommen, daher gibt es für den Blog nichts zu berichten.
Sonntag – gestern und heute habe ich aus persönlichen Gründen frei genommen, daher gibt es für den Blog nichts zu berichten.
Kommentar hinzufügen
Kommentare