TecTauchen und was ich bis jetzt gelernt habe .... Erster Punkt: die Menge an benötigter Ausrüstung ist beeindruckend. Im Bild die Flaschen für 5 Leute; allerdings nur die Deko-Flaschen ("Deko" wie Dekompression, nicht wie Dekoration). Da fehlen also noch die Doppelflaschen, die am Rücken getragen werden!
Ich weiß, dass ich nicht der "beste" Taucher bin; mein Luftverbrauch ist etwas zu hoch, und meine Tarierung nicht immer perfekt. Alles natürlich "gut genug" um mit den meisten Kunden ohne Probleme mithalten zu können, aber eben auch nicht beeindruckend. Stellt für mich auch kein Problem dar, da ich sehr gerne unterrichte und es mir dabei auch wichtig ist zu zeigen, dass wir alle Menschen sind; ich hoffe dadurch einigen Kunden auch ein bisschen die Angst zu nehmen. Durch TecTauchen habe ich jetzt viel dazu gelernt, besonders bei der Tarierung. Die ersten beiden Tauchgänge waren recht ... ernüchternd. Meine Tarierung war bescheiden (oder ein anderes Wort, das auch mit "besch..." beginnt), meine Körperposition - naja, sagen wir mal - dynamisch (also sehr unruhig), und mein Luftverbrauch durch die Decke. Ich bin mit mir vollkommen neuer Ausrüstung im Wasser gewesen, zB das erste Mal mit meinem Wing-Jacket. Eine "normale" Tarierweste hat Taschen in der Bauchgegend, die mit Luft gefüllt werden, plus etwas Luft über den Schultern und am Rücken - sozusagen rund um den Oberkörper. Ein Wing (dt. "Flügel") hat die Luftblase nur am Rücken, und dort auch Richtung Flaschen orientiert, also weg vom Körper. Das heißt aber auch, dass die Entlüftung etwas anders funktioniert, da der Ansatz für den Ablassschlauch NICHT automatisch am höchsten Punkt ansetzt (bei horizontaler Körperhaltung), sondern unter Umständen sogar am tiefsten Punkt der Oberseite ist! Das habe ich allerdings erst realisiert, nachdem ich eine Videoaufnahme von mir gesehen habe; daher habe ich die ersten Tauchgänge sehr gekämpft, um nicht wie ein Korken an die Oberfläche zu steigen. Inzwischen bi ich dazu übergegangen, mein Wing nur an der Oberfläche zu benutzen, und unter Wasser praktisch alles über meinen Trockentauchanzug zu steuern. Nur wenn ich meine Deko-Flaschen ab- oder anlege (zB nötig, wenn man in ein Wrack eindringen will und dazu möglichst "schmal" sein muss), dann verwende ich das Wing kurzfristig, bevor ich wieder mit dem Trockentauchanzug kompensiere. Grundsätzlich ist auch Stressresistenz ein wichtiges Thema bei TecTauchen - für mich eine interessante erfahren und ein schönes Beispiel dafür: Verwendung eines DPVs ("Diver Propulsion Vehicle" - "Unterwasser- Scooter"); eine Hand benötigt man, damit das Ding einen zieht ("Gas!"), mit der 2. Hand halte ich meine GoPro, dann muss man noch die Tiefe kontrollieren, Druckausgleich in den Ohren herstellen, Tarierung an die Tiefe anpassen, Navigieren, und sicherstellen, dass Winkel, Ausschnitt und Dynamik für das Video gut sind...
Was ich übrigens auch noch gelernt habe: ab ca. 55m Tiefe kann man - mit dem Originalgehäuse von GoPro - die Kamera nicht mehr abschalten. Die macht dann automatisch Videos mit einer Länge von 8 Minuten und 55 Sekunden, und zwar bis man ab ca. 45m die Kamera dann wieder bedienen kann. (Hinweis: ich habe mehrmals mitbekommen wie billigere Nachbauten im Tiefenbereich von 20 bis 30m fluten und damit die GoPro zerstören, daher bin ich über diese Erkenntnis recht froh!).
Während des Kurses habe ich noch 2 persönliche "Rekorde" aufgestellt: längster Tauchgang - 2 Stunden. Tiefster Tauchgang - 68,5m Außerdem habe ich mein erstes U-Boot besucht! Und zu allem gibt es auch entsprechende Videos auf YouTube!
Bis jetzt habe ich übrigens (bis auf den Anfang meiner Ausbildung) immer nur einen Tauchgang pro Tag gemacht, auch ein großer Unterschied zum Freizeittauchen. Und nach einer Woche kann ich sagen: sowohl mein Luftverbrauch als auch meine Tarierung haben sich eindeutig gebessert! Immer noch nicht dort, wo ich sie haben will, aber ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung! Und das ist auch ein guter Erfolg!
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