Wie lange möchte ich noch bei ProDive arbeiten, in Mexico bleiben, und wo will ich als nächstes hin? - Das Bild zeigt einen Kofferfisch (engl.: box fish)
Sonntag (12.2.2023) - ein ruhiger Tag mit DSDs. Nach langer Zeit wieder ein Mal im Pool - 4 DSDs vom nordamerikanischen Kontinent. Die Kunden waren sehr unterschiedlich - im Alter, in der Einstellung, in Vorerfahrung; und alle sind mit leuchtenden Augen und Begeisterung auf das Boot zurück gekommen!
Montag - diese Woche mein freier Tag! Und der Tag an dem sich vielleicht entscheidet wie lange ich noch bei ProDive bleibe... Ich werde Ende März für 2 Wochen in die Dominikanische Republik fliegen und dort 10 Tage durch die Natur wandern, den höchsten Berg besteigen und einfach die Zeit dort genießen - nur steht noch nicht fest ob ich Urlaub bekommen werde oder ob ich kündigen muss. Und ja, ich habe vor meiner Tauchlehrerausbildung in Mexiko 14 Jahre lang bei der selben Firma gearbeitet, daher ist die Entscheidung ob ich bei ProDive bleiben möchte sehr "impulsiv"; auf der anderen Seite habe ich mich bei meinem vorherigen Arbeitgeber auch geschätzt gefühlt (zumindest 13 von den 14 Jahren) - das ist etwas was mir hier - vom Management - total fehlt. Die Basen selber sind alle toll und ich fühle mich sehr wohl mit meinen Kollegen, aber wenn "von oben" ein Gefühl der Gleichgültigkeit bis zu Desinteresse kommt, ist das keine Atmosphäre in der ich lange bleiben möchte. Außerdem realisiere ich immer mehr wie sehr mich die 6 Stunden Zeitunterschied stören, es ist manchmal sogar schwierig nur für 5 Minuten mit jemanden in Europa zu telefonieren...
Dienstag - Gleich den 8 Uhr Tauchgang, und zwar mit 7 Kunden; leider bei bescheidener Sicht (maximal 10m). So große Gruppen ziehen sich automatisch in die Länge, um so mehr als Taucher mit sehr unterschiedlichen Erfahrungsstufen dabei sind. Zum Glück für mich waren bei diesem Tauchgang ein Paar aus Kanada mit - schon letzte Woche mit ihnen getaucht, Von den beiden wusste ich dass sie im schlimmsten Fall die Gruppe übernehmen könnten, daher war ich sehr froh dass sie das "Schlusslicht" gebildet haben. So konnte ich mehr Aufmerksamkeit dem Pärchen widmen, dass seit dem Abschuss ihres OW-Kurses letzten Sommer keine weitere Taucherfahrung sammeln konnte. (Was man bei so einem Tauchgang sieht kannst Du hier im Video sehen...) Weiter zum 2 Tauchgang: 8 Kunden! Das dafür mit weiter reduzierter Sicht! Aber auch hier waren wieder das Pärchen aus Kanada mit, und bis auf die 2 "frisch-zertifizierten" waren alle anderen Kunden erfahren. Und so wurde es trotz all den Umständen ein sehr schöner Tauchgang mit einigen Moränen, Engels- und Doktorfischen und sogar 2 Langusten sowie ein netter Kofferfisch! (Und davon gibt es hier ein Video!) Damit war der Tag aber noch nicht zu Ende, den es folgte noch ein Bullenhai-Tauchgang! Ein paar Kunden von den ersten Tauchgängen, ein paar Kunden die schon letzte Woche mit uns getaucht sind, in Summe: 9 Personen! Diesmal aber mit Oscar, unserem Basisleiter, als zweiten "Profi". Nach meinem Briefing - etwas mehr als sonst da wir dann auch etwas über die Haie erzählen und es für diesen Tauchgang besondere Vorgehensweisen gibt - sind wir pünktlich bei wenig Strömung im Wasser gewesen und haben den Abstieg begonnen. Schon dabei haben wir von oben mindestens 4 markante Umrisse unter uns gesehen! Unten dann auch wie besprochen entlang vom Seil aufgereiht und die Haie beobachtet; allerdings nur für ein paar Minuten! Oscar hat mir gedeutet er muss mit einer Kundin den Tauchgang abbrechen - ich war wieder alleine mit 8 Kunden, und den Haien! Da Haie "neugierig" sind (in versuche keine menschlichen Eigenschaften auf Tiere zu übertragen, und ob ich "neugierig" oder "interessiert" schreibe ändert nichts an der Tatsache), hatten wir dann noch eine tolle Begegnung mit ihnen sobald wir den Tauchplatz verlassen haben, dann sind sie nämlich auf bis zu 3m Abstand an uns heran gekommen! Und zum Abschluss haben wir bei unserem Sicherheitsstopp unter uns noch einen großen Stachelrochen gesehen. Die Kundin hat übrigens ihren Tauchgang abgebrochen da ihr Regler einen "Wassereinbruch" hatte, bei einer schnellen Kontrolle in der Basis haben wir dann festgestellt, dass sich ein kleines Stückchen Seegras zischen dem Gehäuse und der Membran verfangen hat Kleine Ursache, große Auswirkung! Und auch davon gibt es ein Video!
Mittwoch - Zurück in Maroma - mit den alten Problemen! Der Nordwind hat wieder mal einen Strich durch die Rechnung gemacht - der Hafen ist geschlossen. Und das Alternativprogramm (2 französisch sprechende Kanadier die DSD machen wollten) ist leider auch nicht zustande gekommen - das mexikanische Essen ist nicht für jeden Magen gemacht... Aber morgen ist ein neuer Tag, geplant sind eine französische Familie mit 2 Kindern die DSD machen wollen.... Hoffentlich klappt es!
Donnerstag - ja, es hat geklappt! Zumindest der wichtigste Teil... So eine Familie mit 2 Kindern (11 bzw. 13 Jahre) ist schon spannend! Aber auch sehr schön zu sehen wie Probleme gemeinsam gelöst werden! Leider war heute der Hafen immer noch gesperrt, daher konnten wir nur Theorie und Pool machen, aber morgen ist ein neuer Tag! Wir haben auch angeboten morgen eventuell in eine Cenote auszuweichen, aber Tochter und Mutter haben heute schon im Pool gefroren, da ist Tauchen in einer Cenote nicht anzuraten - noch dazu wo es eher kompliziertes Tauchen ist - viele Tiefenänderungen auf kleinem Raum, Steinblöcke mit Moosen und Algen bewachsen, wenig Fische... möglich aber nicht optimal für einen allerersten Tauchgang.
Freitag - der Tag der Kinder und des verlorenen Zahns! Es gibt ein erstes Mal für Alles... Aber der Reihe nach: Ich war auch heute wieder in Maroma da meine Kollegin (Anna) heute ihren freien Tag hat und sonst kein Tauchlehrer in der Basis gewesen wäre. Sonst: Wir sind heute ausgelaufen, daher konnte die Familie von gestern ihren Tauchgang heute im Meer machen! Die Eltern (** bzw. *** bei CMAS, das ist vergleichbar mit AOW und Rescue bei PADI) waren ca. 10 Jahre nicht tauchen, die Kinder (13 und 11) noch nie. Sowohl Mutter wie auch Tochter haben gestern im Pool schon gezittert, und heute im Meer war es nicht viel anders. Beim Abtauchen haben wir uns viel Zeit gelassen, da Anfänger im Allgemeinen und Kinder im speziellen, den Druckausgleich nicht gewohnt sind, daher muss man hier sehr langsam und geduldig vorgehen. Schließlich haben wir uns auf einer Tiefe von etwa 10m eingependelt und beide Kinder haben vom Seil auf "meine Hand halten" gewechselt. Dabei habe ich nach ca. 15 Minuten gespürt wie das Mädchen anfängt vor Kälte zu zittern, zuerst ab und zu, dann immer häufiger bis durchgehend. Das Schöne war aber, dass sie voller Begeisterung auf alle Fische gezeigt hat, die da zu sehen waren! Schön war auch zu sehen, dass die Eltern relativ viel Abstand gehalten haben und offensichtlich ihren Tauchgang auch genießen konnten - das ist nicht immer selbstverständlich! So aber war es ein schönes Zeichen des Vertrauens! Spannende Sache übrigens: wie lässt man seine Boje steigen wenn man an jeder Hand ein Kind hat dass nicht gewillt ist diese Hand los zu lassen...? Aber, mit ein bisschen Delegation an die Eltern, haben wir alles gemeinsam in den Griff bekommen und hatten so einen schönen (ersten) Tauchgang im Meer! Und wärmende Sonnenstrahlen an Board während wir 10 Minuten auf die anderen Taucher gewartet haben... Damit aber nicht genug, zurück am Strand habe ich erfahren: "um 2 Uhr kommt noch ein französischer Knabe als DSD, und sein großer Bruder soll auch ins Pool um zu überprüfen wie es ihm geht"; also: Theorie (mit Unterstützung vom Vater) und ab ins Pool! Alle Übungen mehr oder weniger problemlos gemacht. Daher: noch ein bisschen "freies Tauchen" im Pool (immerhin 2,2m tief), auch um den Druckausgleich zu üben. Dabei fällt mir auf, dass der Jüngere seinen Atemregler mit der Hand im Mund hält; das hatte ich schon ein Mal, allerdings war das eine ältere Dame mit künstlichem Gebiss. Daher habe ich ihn ermutigt beide Hände zu fassen und so auch ein bisschen Ausgleich zum Gewicht der Füße zu schaffen. Hat gut funktioniert - bis zum Auftauchen. An der Oberfläche meinte der Junge nämlich: "Ich habe meinen Zahn verloren!" Und tatsächlich, es fehlen jetzt 2 Zähne, oben und unten jeweils rechts, gleich neben den Schneidezähnen klafft eine große Lücke! (unten war vorher schon so - wurde mir nachher versichert). Also, alles normal, Kinder verlieren nun mal ihre Milchzähne - manchmal eben auch beim Tauchen! Aber es hat natürlich schon für Erheiterung gesorgt, als ich das meinen Kollegen erzählt habe! Morgen geht es wieder nach Playa, um 13h00 ist ein Bullenhai-Tauchgang geplant!
Samstag - Eindeutig Ende der Bullenhai-Saison... wir haben "nur" 3 Haie gesehen; dafür aber 7 teilweise SEHR große Sanrdrochen! Geschätzt etwas mehr als 1,6m Durchmesser! Und diese teilweise so nahe dass einer über meine Hand geschwommen ist! Auch ein sehr schönes Erlebnis! (Auch wenn ich denke er war einfach hungrig und hat gehofft dass ich ein "Leckerli" dabei habe - nicht vergessen dass an dem Ort die Haie - und damit auch alle anderen Fische - gefüttert werden!) Daher waren die Kunden wieder mit einem Lächeln an der Oberfläche! Von diesem Tauchgang gibt es aber leider kein Video .
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